Zum Inhaltsbereich Zur Hauptnavigation

Lesezeit:

Teilen via:

Renaturierung

Beginn der Beweidung an der Donau bei Hundersingen und Binzwangen

Lesezeit:

Teilen via:

Informationsveranstaltung am 29.04.2022; Das Bild zeigt die Teilnehmenden der Veranstaltung und ein paar Esel an der Donau
Informationsveranstaltung am 29.04.2022
Informationsveranstaltung am 29.04.2022
Man sieht mehrer Esel auf einer Weide links und rechts der Donau
Esel auf einer Weide an der Donau
Esel auf einer Weide an der Donau

Informationsveranstaltung des Regierungspräsidiums Tübingen zum Beweidungsprojekt an der Donau fand am 29. April 2022 statt.

Rund 40 Bürgerinnen und Bürger informierten sich am 29. April vor Ort über das Beweidungsprojekt an der Donau unterhalb der Heuneburg. Anlässlich des Weideauftriebs der Schafe und Esel erläuterten die Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Tübingen zusammen mit dem Schäfer die Ziele und Auswirkungen der Beweidung aus Sicht des Naturschutzes.

 

Zum Auftakt der Weidesaison wurden neun Esel von Schäfer Stefan Fauser auf die Weide gebracht. Die Esel fühlen sich augenscheinlich auf den kiesigen Flächen neben dem Aussichtshügel auf Anhieb wohl. Hier wälzen sie sich, lagern gerne und können etwa vom Aussichtshügel aus gut beobachtet werden.

 

Die Beweidung durch die Esel und die über 200 Schafe, die in den nächsten Wochen folgen werden, hat vielfältige positive Auswirkungen auf Natur und Landschaft an der Donau, wie der Gebietsreferent des Regierungspräsidiums Tübingen, Carsten Wagner, erläuterte. Darauf weisen auch die neuen Informationstafeln im Gebiet hin. Die Tiere halten die Magerwiesen offen und schaffen eine wilde Weidelandschaft, wie sie früher weit verbreitet war. Hier finden Insekten, Wasser- und Wiesenvögel wie beispielsweise der Flussregenpfeifer beste Lebensbedingungen. Die Weidetiere sorgen dafür, dass die Ufer gehölzfrei bleiben und der Fluss seine Dynamik behält. Dadurch entstehen immer neue Kiesinseln als Brutflächen für den kleinen Charaktervogel der naturnahen Donau. Aktuell haben erste Paare bereits mit der Brut begonnen.

 

Für Spaziergängerinnen und Spaziergänger bleibt in der Weidelandschaft der weite Blick auf die Landschaft erhalten und sie gewinnt mit den Tieren einen weiteren Reiz. Da die Weide in der Zeit von März bis Oktober, wenn die Tiere auf der Weide sind, für Besucher gesperrt ist, wurde eine neue Wegeführung eingerichtet und ein neuer Parkplatz direkt an der Verbindungsstraße von Hundersingen nach Binzwangen angelegt. Von hier können sie zu Fuß oder mit dem Rad weiterhin an den Aussichtspunkt an der Donau gelangen oder – nach einem kleinen Umweg um den Zaun, an den Uferpfad entlang der Donau Richtung Binzwangen.

 

Die Wegeführung ist auf den Informationstafeln an allen Zugängen zur Weide dargestellt. Die Tafeln weisen auch auf die Regeln für Besucher in dem Gebiet hin, insbesondere Tiere nicht zu füttern und Hunde anzuleinen.

Diese Regeln sollten unbedingt eingehalten werden, wie Schäfer Stefan Fauser betonte, denn das Füttern könne der Tiergesundheit schaden und dazu führen, dass sich die Tiere gegenüber den Menschen zudringlich verhalten. Nicht angeleinte Hunde könnten auf die Weide gelangen, mit nicht vorhersehbaren Folgen für Hund oder Weidetiere. Erst recht fürchtet der Schäfer weitere Beschädigungen am Zaun, wie sie in der Vergangenheit vorgekommen sind.

 

Referatsleiter Stefan Schwab stellte in Aussicht, dass zur Vorsorge in den nächsten Wochen verstärkt Ranger vor Ort sein werden. Er freute sich über das große Interesse an dem Projekt. Die Diskussion habe auch bestätigt, dass das Projekt insgesamt in der Region positiv aufgenommen werde.

 

Hintergrundinformation:

Das Regierungspräsidium Tübingen hat im Rahmen des Integrierten Donauprogramms sowie zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in den Jahren 2009 bis 2011 das Renaturierungsvorhaben „Donausanierung zwischen Hundersingen und Binzwangen” realisiert. Dabei wurde zwischen Hundersingen und Ertingen-Binzwangen auf einer Länge von rund 2,7 Kilometer die Donau durch Ausleitung in ein neues Flussbett saniert. Mittels Geländeabtrag wurde ein neues Gewässerbett geschaffen, das sich vom Hochwasser noch überformt. Die Talaue wird der natürlichen Sukzession und der morphologischen Selbstentwicklung überlassen.

Ziele sind die Revitalisierung der Flussaue, die Regeneration der Flusslandschaft, Reaktivierung der Hochwasserretention, Schaffung eines neuen, vielgestaltigen Flussbettes statt des bisher begradigten Flusslaufes. Die Donau hat mit dieser Renaturierung wieder Platz bekommen ihre eigene Dynamik zu entfalten. Dabei ist eine natürliche Flusslandschaft entstanden, die sich mit ständig verlagernden Kiesbänken und Uferabbrüchen in immer neuer Gestalt präsentiert. Die Prozesse von Abtragung und Ablagerung von Kiesinseln lassen sich vor Ort erkennen. Sie führen dazu, dass sich Flächen mit frühen Sukzessionsstadien im Bereich der Donau erhalten.

 

Auf den Kiesflächen beidseits des Flusses haben sich artenreiche Magerrasen entwickelt. Sie sind noch weitgehend baumfrei. Die offene, weithin überschaubare Landschaft ist attraktiv für Erholungssuchende. Auch viele Vogelarten wie Wasservögel, Flussregenpfeifer, Feldlerchen zieht es hier her. Sie fühlen sich seither im Wasser oder am Boden sicherer, da sie ihre Feinde besser wahrnehmen können.

 

Um diese offene Flusslandschaft mit ihren charakteristischen Lebensräumen und seltenen Arten zu erhalten, wird an der Donau eine großräumige Weidelandschaft entwickelt. Die Weidetiere sind in vielfältiger Hinsicht förderlich für die Naturschutzziele im Gebiet. Sie halten nicht nur das Gras kurz, sie sorgen auch dafür, dass die Ufer gehölzfrei bleiben und ihre Dynamik behalten. So entstehen immer neue Kiesinseln als Brutflächen für den Flussregenpfeifer. Zudem bereichern Tritt und Verbiss durch die Weidetiere die Struktur und damit auch die Artenvielfalt der Magerrasen.

 

Bildunterschrift:

Foto 1: Informationsveranstaltung am 29.04.2022, Foto: Judith Engelke

Foto 2: Esel auf der Weide links und rechts der Donau; Foto: Judith Engelke

Hinweis für die Redaktionen:
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung steht Ihnen Frau Katrin Rochner, Pressesprecherin, Telefon: 07071/757-3131, gerne zur Verfügung.

Weitere aktuelle Meldungen

  • Freiderick-Logo; man sieht einen Schriftzug auf blauen Hintergrund und eine Maus

    Landesweites Literatur- und Lesefest Frederick Tag startet am Montag, 13. Oktober 2025

    | Bibliotheken
  • Das Foto zeigt die Hülbener Steige. Eine Wand aus Betonbauteilen sichert den rechten Streifen der Fahrbahn vor Felsstücken die vom Hang rutschen könnten. Mehrere Stehlen vor der Wand.

    L 250 Hülbener Steige - Felssicherung

    | Straßen

    Vollsperrung der Steige ab Mittwoch, 15. Oktober 2025

  • Das Foto zeigt ein Rundtischgespräch mit Publikum und eine große Leinwand

    Anmeldung zur Veranstaltung "Chemikalienrecht 2025" ist nun möglich!

    | Chemikaliensicherheit
  • Das Foto zeigt eine Umleitungsskizze mit eingezeichneter Baustellenmarkierung und Umleitungen

    B 30 Umbau der Anschlussstelle Wiblingen

    | Straßen

    Tieferlegung der L 260 ab Montag, 13.10.2025

  • Das Foto zeigt Andreas Eytner und Regierungspräsident Klaus Tappeser stehend vor einem Bild

    Andreas Eytner ist neuer Leiter des Strahlenschutzreferats im Regierungspräsidium Tübingen

    | Abteilung 5
  • Das Foto zeigt die B 312 in Fahrtrichtung Ulm

    B 312 Instandsetzung der Nordtangente in Riedlingen

    | Brücken

    Verlängerung der Arbeiten

  • Das Foto zeigt wie Regierungspräsident Klaus Tappeser gemeinsam mit dem Organisationsteam sowie den helfenden Händen des Bücherflohmarkts den Scheck an Christel Ruckgaber übergibt. Ein Clown ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen.

    Erlös aus dem Mitarbeitenden-Bücherflohmarkt des Regierungspräsidiums Tübingen geht in diesem Jahr an den Verein Clowns im Dienst e.V.

    | Abteilung 1
  • Das Foto zeigt mehrere Kleidungssstücke aufgehängt auf Bügeln

    Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

    | Biosphärengebiet Schwäbische Alb
  • Das Foto zeigt die aktuellen Arbeiten in der Höristraße in Albstadt-Lautlingen. Mehrer Baustellenfahrzeuge und die aufgekrabene Straße.

    B 463 Instandsetzung Tunnel Albstadt-Laufen und weitere Erhaltungsmaßnahmen

    | Straßen

    Sachstand und Planungen für die Arbeiten 2025 und 2026.

  • Das Foto zeigt die Fahrbahnübergangskonstruktion Neckartalviadukt auf der B 464

    B 464 Teilinstandsetzung des Neckartalviadukts bei Reutlingen-Altenburg

    | Brücken

    Verlängerung der Arbeiten bis Freitag, 17. Oktober 2025

  • Das Foto zeigt das Lautertal von oben. Es zeigt Wiesen, Wälder, die Lauter, eine kleine Wohnansiedlung und eine Burg im Wald.

    Fördermittel für innovative Projekte im Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu vergeben

    | Biosphärengebiet Schwäbische Alb
  • Das Foto zeigt eine Feldwegbrücke von unten, die über eine Straße führt.

    B 10 Instandsetzung der Feldwegüberführung in Ulm-Lehr

    | Brücken

    Fertigstellung der Maßnahme Mitte Oktober.

  • Das Bild zeigt mehrere Menschen in einem großen Raum mit Blick auf eine Leinwand

    Informationsveranstaltung zur B 311, dreistreifiger Ausbau und Umbau des Knotenpunktes B 311 / L 259 bei Ehingen „Borstkreuzung“

    | Öffentlichkeitsbeteiligung
  • Das Foto zeigt die Burg Hohenurach

    Tagung zu Regionalmarken in Großschutzgebieten

    | Biosphärengebiet Schwäbische Alb
  • Das Foto zeigt eine Hangrutschung in einem Waldstück

    L 260 Instandsetzung einer Hangrutschung bei Aitrach- Mooshausen ab Mittwoch, 1. Oktober 2025

    | Straßen
  • Bohrgerät zur Errichtung von Gründungpfählen

    B 28 Bad Urach – Ausbau des Knotenpunktes „Wasserfall“, Verkehrseinschränkung am Dienstag, 30. September 2025

    | Straßen
  • Das Foto zeigt die Umleitungsskizze B 31n | K7786 | AS Tierheim

    B 31n Instandsetzungsarbeiten an der Überführung K 7786 / AS Tierheim ab Montag, 29. September 2025

    | Straßen
  • Das Foto zeigt den Anschluss Bleiche bei Dettingen an der Erms von oben

    B 28 Dettingen an der Erms – Umbau des Anschlusses „Bleiche“ ab Donnerstag, 25. September 2025

    | Straßen
  • Das Foto zeigt ein rotes Sommeradonisröschen

    35 Jahre Ackerwildkrautschutz in Rangendingen

    | Artenschutz

    Jubiläumsveranstaltung mit Siegerehrung Ackerwildkrautmeisterschaft 2025.

  • Das Foto zeigt eine Straßenbaustelle, die teilweise abgesperrt ist durch Stehlen

    B 463 Tagesbaustellen am 24. und 25. September 2025 im Rahmen der Instandsetzung des Tunnels Albstadt-Laufen

    | Straßen