Zum Inhaltsbereich Zur Hauptnavigation

Lesezeit:

Teilen via:

Medienmitteilung

Jüdischer Friedhof Hechingen

Sanierung des jüdischen Friedhofs Hechingen in einer konzertierten Aktion die Umfassungsmauern

Lesezeit:

Teilen via:

​Die Stadt Hechingen, die Denkmalstiftung Baden-Württemberg und das Land Baden-Württemberg – anstelle der in der Shoah ausgelöschten jüdischen Gemeinde Hechingen – sanieren in einer konzertierten Aktion die Umfassungsmauern des jüdischen Friedhofs Hechingen. Am 9. März 2017 wurde diese Aktion im Rahmen eines Pressetermins auf dem Jüdischen Friedhof „Am Fichtenwäldle“ in Hechingen vorgestellt.

Das Vorhaben ist auf vier Jahre angelegt und bezweckt u.a., den kulturgeschichtlich bedeutsamen Friedhof langfristig vor dem Abrutschen des darüber gelegenen Hanges zu sichern. Die Gesamtkosten der Arbeiten belaufen sich auf 500.000 Euro. Hieran beteiligen sich Land und Bund (insgesamt 200.000 Euro), die Denkmalstiftung Baden-Württemberg (100.000 Euro), das Landesamt für Denkmalpflege (100.000 Euro) sowie die Stadt Hechingen (100.000 Euro).

 

„Der jüdische Friedhof Hechingen erinnert uns an die im Nationalsozialismus ausgelöschte jüdische Gemeinde. Dadurch unterstützt er uns dabei, uns des Werts von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten bewusst zu werden und sensibel für ihre Bedrohungen zu bleiben“, so Regierungsvizepräsident Dr. Utz Remlinger. Das Land Baden-Württemberg messe dem Erhalt solcher Friedhöfe daher große Bedeutung zu. Da seit der Shoah mehr als drei Generationen vergangen sind, werde es umso wichtiger, die Erinnerung an die Vergangenheit zu pflegen und dabei die Erinnerung zugleich als Mahnung zu verstehen.

 

Die Bürgermeisterin der Stadt Hechingen, Frau Dorothea Bachmann, verdeutlichte, dass der Stadt Hechingen sehr am Erhalt des verwaisten jüdischen Friedhofs „Am Fichtenwäldle“ liegt. „Die Sanierung der Mauerumfriedung ist hierfür dringend notwendig“, so Bürgermeisterin Bachmann. Erfreulicherweise sei die Finanzierung dieser kostenintensiven Maßnahme nun durch die konzertierten Zuschüsse von Land, Denkmalstiftung und Stadt gesichert.

 

Professor Dr. Michael Goer, Abteilungsdirektor und Leiter des Referats Bau- und Kunstdenkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege –, wies auf den Denkmalwert des jüdischen Friedhofs hin. „Die am Galgenrain im Norden der Stadt gelegene Begräbnisstätte geht auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück und hat besondere kulturgeschichtliche Bedeutung“, so Professor Goer. Die historische Umfassungsmauer sei noch an drei Seiten des Friedhofs vorhanden.

 

„Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat darauf gedrängt, dass nicht nur die eingefallenen Mauerstücke instandgesetzt werden, sondern dass die ursprünglich durchgehende Friedhofsmauer für die Würde des Ortes wieder hergestellt wird“, betonte der Geschäftsführer der Stiftung, Prof. Hermann Vogler. Nur so mache die konzertierte Aktion für den Jüdischen Friedhof Sinn.

Herr Michael Kashi, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg K.d.ö.R. (IRGW), begrüßte die Sanierung nicht nur aus kulturgeschichtlichen, sondern auch aus religiösen Gründen. „In der jüdischen Tradition gilt der Friedhof als geheiligter Ort, der für die Ewigkeit Bestand hat“, so Kashi. Dies gelte auch im Fall des jüdischen Friedhofs Hechingen, dessen ursprüngliche jüdische Trägergemeinde infolge der Shoah nicht mehr existiere.

 

Hintergrundinformation:
Land und Bund stellen für die Betreuung und Pflege der Friedhöfe der ehemaligen jüdischen Gemeinden jährlich zu gleichen Teilen Mittel zur Verfügung. Dies ist in einer Vereinbarung zwischen Bund und Ländern vom 21. Juni 1957 geregelt. Diese Mittel werden in Baden-Württemberg vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration bewirtschaftet. Die Durchführung der einzelnen Maßnahmen haben die Gemeinden als freiwillige Aufgabe übernommen.

 

Grundsätzlich werden nur solche jüdischen Friedhöfe betreut, die nicht mehr genutzt werden und deren ursprüngliche jüdische Trägergemeinde durch die Shoah ausgelöscht wurde.

 

Zuwendungen zur Durchführung solcher Betreuungsmaßnahmen bewilligen in Baden-Württemberg die Regierungspräsidien im Rahmen der von Bund und Land zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel. Sie entscheiden dabei nach pflichtgemäßem Ermessen.

 

Bildunterschriften:
Sanierungsbedürftige Mauer auf dem Jüdischen Friedhof Hechingen; Foto: Regierungspräsidium Tübingen.

 

Hinweis für die Redaktionen:
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung steht Ihnen Herr Dr. Daniel Hahn, Pressereferent, Tel.: 07071/757-3078, gerne zur Verfügung.

Weitere aktuelle Meldungen

  • Das Bild zeigt mehrere Menschen in einem großen Raum mit Blick auf eine Leinwand

    Einladung zur öffentlichen Informationsveranstaltung zur L 371 Brücke über den Neckar und Neckarkanal bei Tübingen (Ersatzneubau)

    | Brücken
  • Das Foto zeigt die Holzelfinger Steige. Rechts von der Straße sieht man einen Hang und links Leitplanken.

    L 387 Lichtenstein-Unterhausen bis Lichtenstein-Holzelfingen, Holzelfinger Steige

    | Straßen

    Abschluss der Arbeiten am Donnerstag, 16.10.2025.

  • Das Foto zeigt die Fahrbahnübergangskonstruktion von der B 464 auf das Neckartalviadukt. Man sieht Leitplanken und Gestrüpp an der Seite.

    B 464 Teilinstandsetzung des Neckartalviadukts bei Reutlingen Altenburg

    | Brücken

    Abschluss der Arbeiten am Freitag, 17. Oktober 2025

  • Das Foto zeigt die Hülbener Steige. Eine Wand aus Betonbauteilen sichert den rechten Streifen der Fahrbahn vor Felsstücken die vom Hang rutschen könnten. Mehrere Stehlen vor der Wand.

    L 250 Hülbener Steige - Felssicherung

    | Straßen

    Vollsperrung der Steige ab Mittwoch, 15. Oktober 2025

  • Das Foto zeigt ein Rundtischgespräch mit Publikum und eine große Leinwand

    Anmeldung zur Veranstaltung "Chemikalienrecht 2025" ist nun möglich!

    | Chemikaliensicherheit
  • Das Foto zeigt eine Umleitungsskizze mit eingezeichneter Baustellenmarkierung und Umleitungen

    B 30 Umbau der Anschlussstelle Wiblingen

    | Straßen

    Tieferlegung der L 260 ab Montag, 13.10.2025

  • Das Foto zeigt Andreas Eytner und Regierungspräsident Klaus Tappeser stehend vor einem Bild

    Andreas Eytner ist neuer Leiter des Strahlenschutzreferats im Regierungspräsidium Tübingen

    | Abteilung 5
  • Das Foto zeigt die B 312 in Fahrtrichtung Ulm

    B 312 Instandsetzung der Nordtangente in Riedlingen

    | Brücken

    Verlängerung der Arbeiten

  • Das Foto zeigt wie Regierungspräsident Klaus Tappeser gemeinsam mit dem Organisationsteam sowie den helfenden Händen des Bücherflohmarkts den Scheck an Christel Ruckgaber übergibt. Ein Clown ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen.

    Erlös aus dem Mitarbeitenden-Bücherflohmarkt des Regierungspräsidiums Tübingen geht in diesem Jahr an den Verein Clowns im Dienst e.V.

    | Abteilung 1
  • Das Foto zeigt mehrere Kleidungssstücke aufgehängt auf Bügeln

    Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

    | Biosphärengebiet Schwäbische Alb
  • Das Foto zeigt die aktuellen Arbeiten in der Höristraße in Albstadt-Lautlingen. Mehrer Baustellenfahrzeuge und die aufgekrabene Straße.

    B 463 Instandsetzung Tunnel Albstadt-Laufen und weitere Erhaltungsmaßnahmen

    | Straßen

    Sachstand und Planungen für die Arbeiten 2025 und 2026.

  • Das Foto zeigt die Fahrbahnübergangskonstruktion Neckartalviadukt auf der B 464

    B 464 Teilinstandsetzung des Neckartalviadukts bei Reutlingen-Altenburg

    | Brücken

    Verlängerung der Arbeiten bis Freitag, 17. Oktober 2025

  • Gewinnerinnen und Gewinner der Ackerwildkraut-Meisterschaft 2025 und Landwirte aus dem Ackerwildkrautschutzprojekt Rangendingen gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann und Regierungspräsident Klaus Tappeser stehen zusammen und lachen in die Kamera.

    Blühende Vielfalt auf dem Acker

    | Artenschutz

    35 Jahre Ackerwildkrautschutz Rangendingen und Ackerwildkrautmeisterschaft 2025

  • Das Foto zeigt das Lautertal von oben. Es zeigt Wiesen, Wälder, die Lauter, eine kleine Wohnansiedlung und eine Burg im Wald.

    Fördermittel für innovative Projekte im Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu vergeben

    | Biosphärengebiet Schwäbische Alb
  • Das Foto zeigt eine Feldwegbrücke von unten, die über eine Straße führt.

    B 10 Instandsetzung der Feldwegüberführung in Ulm-Lehr

    | Brücken

    Fertigstellung der Maßnahme Mitte Oktober.

  • Das Bild zeigt mehrere Menschen in einem großen Raum mit Blick auf eine Leinwand

    Informationsveranstaltung zur B 311, dreistreifiger Ausbau und Umbau des Knotenpunktes B 311 / L 259 bei Ehingen „Borstkreuzung“

    | Öffentlichkeitsbeteiligung
  • Das Foto zeigt die Burg Hohenurach

    Tagung zu Regionalmarken in Großschutzgebieten

    | Biosphärengebiet Schwäbische Alb
  • Das Foto zeigt eine Hangrutschung in einem Waldstück

    L 260 Instandsetzung einer Hangrutschung bei Aitrach- Mooshausen ab Mittwoch, 1. Oktober 2025

    | Straßen
  • Bohrgerät zur Errichtung von Gründungpfählen

    B 28 Bad Urach – Ausbau des Knotenpunktes „Wasserfall“, Verkehrseinschränkung am Dienstag, 30. September 2025

    | Straßen
  • Das Foto zeigt die Umleitungsskizze B 31n | K7786 | AS Tierheim

    B 31n Instandsetzungsarbeiten an der Überführung K 7786 / AS Tierheim ab Montag, 29. September 2025

    | Straßen